Vietnam gilt als einer der Hot Spots der Artenvielfalt. Dies liegt vor allem daran, dass sich das Land über 16 Breitengrade erstreckt und von der Küste her steil bis ins Gebirge ansteigt. So entsteht eine Vielzahl an geo-klimatischen Bedingungen. Dies begünstigte die Entwicklung zahlreicher Arten.
Ursprünglich bedeckte der tropische Regenwald über zwei Drittel der Landesfläche. Heute sind nur noch 20% der Landesfläche bewaldet, wobei nur ein Drittel davon Primärwald ist. In Vietnam gibt es etwa 13 000 Pflanzenarten. Während des Vietnamkriegs gingen durch die amerikanische Kriegsführung ca. 2,5 Millionen Hektar Wald, durch Bombenabwürfe, Landrodungen, sowie dem Einsatz des Brandstoffs Napalm und des Entlaubungsmittels Agent Orange, verloren.
Zudem weicht viel Waldgebiet dem Kaffeeanbau und dem Bedarf an Brennholz. Durch ein von Ho Chi Minh im Jahre 1955 ins Leben gerufenes Projekt, werden jährlich etwa 150 000 bis 200 000 ha wiederaufgeforstet. Dies kann dem zunehmenden Waldverlust allerdings nicht ausreichend entgegen wirken, zumal einem Sekundärwald natürlich die ökologische Komplexität eines Primärwaldes fehlt.
Allein elf Vogelarten gelten in Vietnam als endemisch, d.h. sie kommen nur hier vor. Andere Tierarten, die als ausgestorben galten, wurden in den Hoang-Lien-Son Gebirge im Nordwesten Vietnams wiederentdeckt. Zu diesen zählen z.B. das Kouprey, ein einheimisches Wildrind und der endemische Delacour-Langur, auch Kurze-Hosen-Affe genannt. Weitere bedeutende, hier vorkommende Arten sind der asiatische Elefant, das Java-Nashorn, der Tiger, Krokodile, Pythons, Languren, Makaken, Gibbons und Loris.
Nach dem Ende der Kolonialzeit (1945) wurde damit begonnen zunehmend Schutzgebiete in Vietnam auszuweisen. Nachdem Vietnam 1994 dem Washingtoner Artenschutzabkommen beitrat, setzten vermehrte Bemühungen ein, um die bedeutende Artenvielfalt Vietnams zu schützen. Heute gibt es in Vietnam über 100 Naturschutzgebiete. Eine Fläche von über 15000km² steht somit unter Schutz.
Auch Projekte zur ökologischen und nachhaltigen Befischung gibt es inzwischen, wie das Modellprojekt "Nha Trang Bay Marine Protected Area".
Trotzdem gelten weiterhin viele Tierarten als gefährdet. Dies liegt unter anderem an der Wilderei und fehlenden Kontrollorganen. Durch die traditionelle Medizin werden oft gerade seltene Tierarten gejagt, denen nicht selten eine potenzfördernde Wirkung nachgesagt wird. So erzielen Bärengallenblasen, Schlangen, Tierknochen und Vogelnester besonders in China einen hohen Preis.
Ein besonders artenreiches Gebiet ist das Mekong Delta - hier werden jährlich teils Dutzende von neuen Arten (Fische, Vögel v.a.) entdeckt.
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