Reisen am Mekong – Mythos und Lebensader Südostasiens

Von Tibet aus schlängelt sich der Mekong durch China, dann über das Goldene Dreieck zwischen Myanmar, Laos und Thailand nach Kambodscha – bis er nach rund 4500 Kilometern in Vietnam ins Südchinesische Meer mündet. Er ist Lebensader für rund 90 Millionen Menschen, denn in den fruchtbaren Schwemmlandebenen entlang seiner Ufer gedeihen Reis und tropische Früchte im Überfluss. Bauern und Fischer leben am Mekong und vom Mekong, in schwimmenden Dörfern sogar auf dem Mekong.

Die Reise des Mekong von China nach Indochina

Mehr als 2000 Kilometer legt der Mekong, die „Mutter allen Wassers“, allein vom tibetischen Hochland quer durch China zurück. Dann wird er für 200 Kilometer zum Grenzfluss zwischen Myanmar und Laos. Wo der Mae Nam Ruak in den Mekong mündet, liegt das Dreiländereck Laos, Myanmar und Thailand, das als Opiumanbaugebiet Goldenes Dreieck so berühmt wie berüchtigt war. Im weiteren Verlauf ist der Mekong Grenze zwischen Laos und Thailand, zwängt sich durch Schluchten und donnert über Stromschnellen. Seine letzte Etappe führt durch Laos, Kambodscha und Vietnam. Drei Länder, die die Franzosen als Indochina ihrem Kolonialreich eingliederten.

 

Reisen auf dem Mekong durch Laos

Träge wälzen sich die Fluten von der thailändischen Grenze nach Luang Prabang – mit Kolonialbauten und unzähligen Tempeln die Perle unter den laotischen Städten. Langboote flitzen mit Fahrgästen – darunter viele Mönche in ihren orangefarbenen Roben – unablässig flussabwärts und flussaufwärts. Frachtschiffe liegen schwer beladen mit Sand oder Holz im Wasser und tuckern gemächlich dahin. Tuffsteinwände ragen an den Ufer auf und sorgen für eine spektakuläre Szenerie.

Ein Stopp für Reisende wie für Pilger unterwegs: die Buddha-Höhlen von Pak Ou, die nur mit dem Boot erreichbar sind. Hat man die Stufen zum Heiligtum erklommen, taucht man in den Kalksteinhöhlen hoch über dem Mekong in eine magische Welt ein. Unzählige Buddhas in unterschiedlichsten Farben und Größen, aus Sandstein, Holz oder Metall zeugen von der tiefen Gläubigkeit der Laoten. In der unteren Höhle leben nach wie vor Mönche, die in der Abgeschiedenheit ihr Leben der Lehre Buddhas widmen.

Hinter Luang Prabang erschweren Stromschnellen die Schifffahrt, die erst im Süden des Landes wieder Fahrt aufnimmt. Der Mekong fließt an der laotischen Hauptstadt Vientiane vorbei und durch eine faszinierende Landschaft: die Region Si Phan Don, bekannter unter dem Namen „Viertausend Inseln“. Als Orte der Entschleunigung, in denen das Leben noch seinen sehr entspannten Gang geht, sind sie seit ein paar Jahren touristisch im Aufwind. Südöstlich der Stadt Muang Khong verlässt der Mekong schließlich Laos, nimmt Kurs auf Kambodscha und wird endgültig zur Hauptverkehrsader der Region.

Buddhahöhlen von Pak Ou, Laos
Buddhahöhlen von Pak Ou, Laos

Mekong und Tonle Sap in Kambodscha

Die Sambor-Wasserfälle bei Kratie sind das letzte Hindernis für Schiffe. Ab dort können diese bis ins Mekongdelta gleiten. Die Ufer sind hier deutlich flacher als im Oberlauf, und das fruchtbare Schwemmland des Mekong sorgt für reiche Ernten. 

Nördlich der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh mündet der Tonle-Sap-Fluss in den Mekong, der seine Strömungsrichtung mit den Jahreszeiten ändert. Während der Regenzeit schiebt er seine Wassermassen in den Tonle-Sap-See, den größte Binnensee Südostasiens mit seinen schwimmenden Dörfern, der gewaltig anschwillt. Hat sich der Wasserpegel wieder normalisiert, strömt das Wasser zurück in Richtung Mekong. 

Hinter Phnom Penh teilt sich der Mekong und erreicht als Zwillingsfluss – Bassac und Mekong – sein letztes Ziel: Vietnam.

Schwimmendes Dorf auf dem Tonle Sap
Reisen am Mekong:Schwimmendes Dorf auf dem Tonle Sap

Das Delta des Mekong in Vietnam

Das Finale ist imposant: Bevor er sich ins Südchinesische Meer ergießt, bildet der Mekong ein 70.000 Quadratkilometer großes Delta. Zahlreiche Brücken spannen sich über seine neun Mündungsarme sowie unzählige Seitenarme und Kanäle. 

Nach der alljährlichen Regenzeit bleibt fruchtbares Schwemmland zurück, das das Mekong-Delta zur „Reiskammer Vietnams“ macht. So winden sich die Mekong-Arme wie riesige Wasserschlangen durch die saftig grünen Reisfelder. An ihren Ufern liegen außerdem Obstgärten, in denen Lychees, Bananen, Ananas, Mangos, Kokosnüsse, Jackfrucht oder Drachenfrucht reifen. Ein riesiger Garten Eden. 

Ist das Mekong-Delta auch eine dynamische Agrarregion, der Lebensrhythmus ist wunderbar entspannt. Händlerinnen paddeln durch enge Kanäle – geschützt von Reisstrohhüten gegen die Sonne. An den Ufern wiegen sich Palmen im Wind, Wasserbüffel suhlen sich im Schlamm, Kinder hüpfen übermütig in die Fluten und Mädchen radeln in ihren blütenweißen Ao Dai, den traditionellen Trachten aus weiter Hosen und fließendem Oberteil, zur Schule. Eine Tropenidylle.

Der schwimmende Markt von Cai Rang

Kaum ist die Sonne über dem Mekong hervorgekrochen, knattern die Boote der Händler den schwimmenden Märkten von Cai Rang entgegen. Die Früchte, die das Schiff geladen hat, baumeln am Mast. Ananas wechseln mit gezieltem Wurf den Besitzer, Bananenstauden und Säcke mit Süßkartoffeln hieven Händler und Käufer von Boot zu Boot. Wer Hunger hat, winkt eine der mobilen Garküchen heran. Auch im größten Trubel bleibt immer Zeit für die Nudelsuppe zwischendurch. 

Der schwimmende Markt von Cai Rang
Der schwimmende Markt von Cai Rang

Reisende erkunden die Attraktionen des Deltas am besten im Rahmen einer Mini-Kreuzfahrt, die vom schwimmenden Markt zu Stelzenhäusern und Hausbooten führt, unter deren Veranden ein weiterer Exportschlager des Deltas wartet: Fisch und Seafood.

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