Der Vietnamkrieg


Der Vietnamkrieg


Um die Entstehung des Vietnamkrieges zu verstehen, darf man die Vorgeschichte, insbesondere den ersten Indochinakrieg, nicht außer Acht lassen. Nachdem Frankreich seine einstige Kolonialherrschaft über Vietnam unter dem Druck von Japan kampflos aufgeben musste, verkündete Ho Chi Min am 2. September 1945 die Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Vietnam.

Daraufhin versuchten die Franzosen ihre koloniale Macht zurückzugewinnen. Ho Chi Min versuchte dies zunächst auf friedlichem Wege abzuwenden. Er wendete sich unter anderem an die USA, mit der Bitte die Unabhängigkeit Vietnams zu schützen. Die Vereinigten Staaten betonten zwar, dass jedes Volk das Recht auf Freiheit habe, sicherte Frankreich aber gleichzeitig den Fortbestand ihrer Kolonialherrschaft zu. 1946 schloss Ho Chi Min schließlich mit Frankreich ein Abkommen, in dem die Franzosen die Freiheit Vietnams anerkannten. Während sich Ho Chi Min für weitere Verhandlungen in Paris aufhielt, bombardierten französische Flugzeuge die vietnamesische Hafenstadt Hai Phong. Dies war der Beginn des ersten Indochinakriegs. Die Vereinigten Staaten kamen während des Krieges für 82% der Kriegsausgaben von Frankreich auf.

1949 bildete Frankreich in Saigon (heute Ho Chi Min City) eine Regierung unter Bao Dai, die von Großbritannien, den USA und den Vereinten Nationen anerkannt wurde. Gleichzeitig wurde Ho Chi Mins Demokratische Republik von China und der Sowjetunion akzeptiert. Während der Schlacht von Dien Bien Phu im Jahr 1954 erlitt Frankreich eine schwere militärische Niederlage und gab letztendlich seine Kolonialherrschaft auf. Auf der Indochinakonferenz in Genf wurde ein Abkommen unterzeichnet, welches die Teilung Vietnams vorsah. Nordvietnam sollte von Ho Chi Min, Südvietnam von Bao Dai geführt werden.

Da Bao Dai jedoch nie vom Volk akzeptiert wurde und sich im Exil befand, nutzte Ngo Dinh Diem die Gelegenheit und erklärte Südvietnam zur Republik und sich selbst zum Präsidenten. Die Grenze zwischen Süd- und Nordvietnam wurde abgeriegelt und jeglicher kommunikativer Austausch zwischen den beiden Landesteilen unterbunden. Diem begann in Herrschaftsgebiet gegen Kommunisten und Staatsgegner vorzugehen. Zur Unterstützung wurden erste amerikanische Soldaten als Militärberater in Südvietnam stationiert.

Die USA glaubte damals an die Domino-Theorie, laut welcher die Zuwendung eines Landes zum Kommunismus eine rasche weitere Verbreitung in andere Länder nach sich zieht. Dies wollten sie verhindern, da sie befürchteten, dass mit dem Kommunismus ihr eigener Einfluss auf das jeweilige Land, zu Gunsten der Sowjetunion schwinden würde.

So begann die USA schließlich am 2. März 1965 mit der Bombardierung des kommunistischen Nordvietnams und so mit dem Vietnamkrieg. Offizielle Begründung für die Eröffnung des Feuers durch die USA war der Tonkin-Zwischenfall, der sich später als gefälscht herausstellte. Demnach wurde ein US-amerikanisches Kriegsschiff vor der Küste in ein Gefecht mit nordvietnamesischen Schnellbooten verwickelt. Die USA weiteten schließlich im Jahr 1970 ihre militärischen Angriffe auf Laos und Kambodscha aus. Da all diese Aktionen allerdings nicht den gewünschten Erfolg brachten, zog sich das US-amerikanische Militär schließlich aus Vietnam zurück. Am 30. April 1975 endete der Krieg endgültig, als nordvietnamesische Panzer zum Präsidentenpalast in Saigon (heute Ho Chi Minh City) vordrangen. Dies hatte schließlich die Wiedervereinigung des Landes zur Folge.

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